Eck: „Nordspessarttrasse bietet wenig Vorteile für Bayern“

24.03.2014

Auf Einladung des Landtagsabgeordneten Thorsten Schwab ließ sich der bayerische Innenstaatssekretär Gerhard Eck bei einem Lokaltermin in Mittelsinn den Stand der Dinge zur geplanten Nordspessarttrasse darlegen.
Bereits im Landtagswahlkampf 2013 war Thorsten Schwab in der Region häufig auf die Befürchtungen in der Bevölkerung bezüglich der geplanten Nordspessarttrasse hingewiesen worden und versprach damals die Sache in München mit dem zuständigen Ministerium zu erörtern. Nun saßen am Freitag in Rathaus von Mittelsinn alle Beteiligten an einem Tisch. Neben Eck und Schwab begrüßte der gastgebende Bürgermeister Peter Paul seine Bürgermeisterkollegen der Verwaltungsgemeinschaft Burgsinn, den Bürgermeister der hessischen Nachbargemeinde Jossgrund und Vorsitzenden der Bürgerinitiative Pro Spessart Rainer Schreiber, sowie zwei Vertreterinnen der Deutschen Bahn.
Gerhard Eck mahnte zunächst eine konstruktive Diskussion des Themas an, brachte aber auch deutlich zum Ausdruck, dass die Bayerische Staatsregierung den Plänen kritisch gegenüberstehe. „Wenn der ICE-Halt in Aschaffenburg wegfällt, bedeutet das einen gravierenden Nachteil für die ganze Region am Untermain“, so Eck. Auf Grund der prognostizierten hohen Kosten der Trasse, müsse die Bewertung des Kosten-Nutzen-Verhältnisses berücksichtigt werden. Auch Thorsten Schwab befürchtet Nachteile für seinen Stimmkreis, sollte Aschaffenburg umfahren werden. „Für den westlichen Landkreis Main-Spessart und seine Pendler ist eine gute Verkehrsanbindung an Frankfurt und das Rhein-Main-Gebiet äußerst wichtig“, betont Schwab.
Marlene Kißler von der Deutschen Bahn betonte, dass es zum jetzigen Zeitpunkt keine Trassenfestlegung gebe, außerdem müssten die Planung auf Grund veränderter gesetzlicher Rahmenbedingungen völlig neu starten. Aktuell sei lediglich der Kapazitätsbedarf auf der Strecke Hanau/Fulda klar, auf der Strecke Frankfurt/Würzburg bestehe lediglich ein Prüfauftrag. Auf Grund der zu geringen Kapazität der Strecke Hanau/Fulda müsste bereits jetzt ein Teil des Güterverkehrs von der Schiene auf die Straße verlegt werden. Kißler betonte den Planungsprozess so transparent wie möglich gestalten zu wollen, dazu sei am 13.05.2014 ein öffentlicher Informationstermin in Gelnhausen geplant.
Gerhard Eck sicherte zu einen Vertreter des Ministeriums zum Termin in Gelnhausen zu entsenden und forderte zusätzlich kontinuierlich über die Planungen der Deutschen Bahn unterrichtet zu werden. Marlene Kißler kündigte zusätzlich an, dass die Bahn ein circa 30 Personen umfassendes Forum installieren wolle, in dem der Planungsprozess kontinuierlich und detailliert dargelegt werde. Außerdem sicherte sie der Bürgerinitiative Pro Spessart einen Platz in diesem Gremium zu. Zum Schluss betonte Gerhard Eck, dass Thorsten Schwab den Bürgern als direkter Ansprechpartner zu Seite stehen werde und sich die beiden weiter in enger Abstimmung für die Interessen der Region einsetzen werden.