Klinikneubau in Lohr kann 2016 beantragt werden

23.03.2016

Main-Spessart. Bei einer Entscheidung des Kreistages Main-Spessart für den Standort Lohr kann der Krankenhausplanungsausschuss des Bayerischen Gesundheitsministeriums bereits Ende dieses Jahres mit dem Neubau des Main-Spessart-klinikums befassen. Dies erfuhr der CSU-Landtagsabgeordnete Thorsten Schwab auf Anfrage aus dem Bayerischen Gesundheitsministerium.

Entgegen der aktuellen Presseberichterstattung ist eine europaweite Architektenausschreibung nicht der erste Schritt hin zu einem Klinikneubau. Um einen Antrag beim Krankenhausplanungsausschuss zu stellen, muss zunächst die Bedarfsfeststellung geklärt sein. Dies beinhaltet die Entscheidung für einen Neubau, Standortentscheidung, die Bettenzahl, die Fachrichtungen und die Verlegung der Betten aus den bisherigen Standorten in das neue Klinikum.
„Lediglich die genaue Bettenzahl und die benötigten Fachrichtungen müssen zwischen dem Klinikum und dem Ministerium noch geklärt werden, dann könnte der Antrag ohne Probleme in der Sitzung des Krankenhausplanungsausschuss im November beraten werden“, erklärt Abteilungsleiter Herwig Heide vom Bayerischen Gesundheitsministerium. Die genauen Planungsunterlagen werden erst im nächsten Schritt erstellt bzw. beschlossen und damit auch die europaweite Ausschreibung, erklärt Schwab weiter.
Grundvoraussetzung für die Einreichung beim Krankenhausplanungsausschuss ist die Baureife des beschlossenen Standorts. Dies ist lediglich in Lohr gegeben. In Marktheidenfeld müsste der Flächennutzungsplan geändert werden. Zudem sind in Gemünden und Urspringen die Flächen nicht im Besitz der Gemeinde und auch die Flächennutzungspläne entsprechen nicht den Anforderungen. Die Änderung eines Flächennutzungsplans kostet wertvolle Zeit. Mit einem dreiviertel Jahr muss hier gerechnet werden. In den Orten mit notwendigen  Grundstücksverhandlungen kann überhaupt nicht mit einer genauen Zeit gerechnet werden.
Die Bettenzahl hängt maßgeblich vom Standort ab, in Marktheidenfeld würde auf Grund der Nähe zu Wertheim eine geringere Bettenzahl genehmigt, was den reibungslosen Klinikbetrieb hemmen würde. „Wir sollten deshalb den eingeschlagenen Weg konsequent weitergehen und uns für den Standort Lohr entscheiden, um das Projekt zügig voranzutreiben“, verdeutlicht Schwab. Eine Antragstellung in diesem Jahr hält er für notwendig und machbar, da bei einer Antragstellung 2017 nur wertvolle Zeit verstreicht. „Der Landkreis Main-Spessart ist mit dem Wunsch nach einem Klinikneubau ja nicht alleine. Wir müssen unseren Antrag stellen und diese werden vom Ministerium der Reihe nach abgearbeitet. Nur wer sich in einer Wartesachlange einreiht, kommt auch dran“, betont Schwab abschließend.