Main-Spessarts erste Intensivpflege-WG geht in Marktheidenfeld an den Start

Thorsten Schwab: „Konnten erstmals Förderung in dieser Form möglich machen“

01.04.2021

Die erste außerklinische Intensivpflege-Wohngemeinschaft im Landkreis Main-Spessart geht an den Start. CSU-Landtagsabgeordneter Thorsten Schwab machte die Förderung durch den Freistaat möglich, ohne die das Projekt nicht realisierbar gewesen wäre. Im April ziehen die ersten Bewohner ein.

Am Dienstag nach Ostern geht es los: Der erste Bewohner zieht in die neue Wohngemeinschaft ein. Insgesamt ist Platz für neun Bewohner mit Intensivpflegebedarf. „Die Einrichtung ist ein absoluter Gewinn für die Region und für Markheidenfeld!“, freut sich Schwab. „20 Arbeitsplätze konnten wir mit unserem Projekt schaffen. Was uns besonders freut: Einige Mitarbeiter kamen hierfür extra zurück in die Heimat!“, so die beiden Initiatoren Thomas Steigerwald und Joachim Nürnberger.
Dass die gute Idee der beiden Krankenpfleger schließlich zu einem erfolgreichen Projekt führen würde, habe nicht von Anfang an festgestanden, erinnern sich die beiden. Nürnberger und Steigerwald gründeten eigens für das Projekt die Gesellschaft für spezialisierte Pflege (GSP), um anschließend die Förderung über das Landesamt für Pflege (LGL) zu beantragen. „Zunächst wurde uns mitgeteilt, dass wir eine Ablehnung des Antrags zu erwarten hätten. Das war ein herber Rückschlag angesichts der großen Anstrengungen, die wir bereits unternommen hatten.“
In ihrer Not wandten sich die beiden schließlich an den Stimmkreisabgeordneten Schwab. „Das Problem war, dass bis dato nur Eigentum für die Förderung berücksichtigt wurde, es sich hier aber um ein Mietobjekt handelte. Aufgrund der Vielzahl der eingegangenen Anträge sollte der Antrag deshalb automatisch abgelehnt werden. Schließlich konnte ich die damalige Gesundheitsministerin Melanie Huml in einem Gespräch aber von der großen Bedeutung des Projekts für unsere Region überzeugen und die Förderung wurde auf Mietobjekte ausgeweitet.“, erklärt Schwab. Mit der Zusage von rund 200.000 Euro Förderung konnte Ende Oktober 2020 mit dem Bau begonnen werden.
Die Wohngemeinschaft mit Privat- und Gemeinschaftsräumen ist vor allem für Menschen mit schwerwiegenden Beeinträchtigungen der Atemwege gedacht. Ihnen wird ein möglichst eigenständiges Leben bei gleichzeitig professioneller Betreuung ermöglicht. Durch das Prädikat „Intensivpflege“ finanziert sich der Aufenthalt zu einem großen Teil durch Kranken- und Pflegekasse, der Eigenanteil ist relativ gering – ein großer Vorteil gegenüber der Unterbringung im Pflegeheim. Ein weiteres Plus: Der Pflegeschlüssel ist hervorragend – auch in der Nacht sind mindestens drei Pflegekräfte anwesend.  „Zusätzliche Pflegeleistungen können jederzeit dazugebucht werden, um zum Beispiel begleitete Ausflüge in die nahegelegene Marktheidenfelder Altstadt oder in die Natur zu ermöglichen.“, so Nürnberger. Steigerwald ergänzt: „Für Angehörige von Patienten aus der Region bedeutet unsere Einrichtung eine enorme Erleichterung. Bisher mussten sie für Besuche oft große Entfernungen zurücklegen. Weniger Besuche und weniger Zeit füreinander sind die Folge. Für die neue Wohnstätte bekommen Angehörige nun sogar einen Schlüssel, so dass Besuche und gemeinsame Ausflüge jederzeit und ohne Voranmeldung möglich sind.“
Bei einem Rundgang unmittelbar vor dem Erstbezug ließ sich Thorsten Schwab die Einrichtung erläutern. Er beglückwünscht die Initiatoren und wünscht ihnen einen erfolgreichen Start. „Ich freue mich über so viel Engagement und Durchhaltevermögen, die dieses wichtige Projekt zum Erfolg geführt haben“, so Schwab.