„Wir müssen darüber reden“

Thorsten Schwab besucht Hospizverein Main-Spessart

04.05.2022

Hospizarbeit ist wichtig, das Aufgabenspektrum wird immer größer und vielfältiger. Um sich über die Arbeit der größtenteils ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hospizvereins Main-Spessart zu informieren, besuchte Landtagsabgeordneter Thorsten Schwab die Geschäftsstelle in Karlstadt.

„Das Sterben gehört zum Leben. Jeder weiß das, aber oft denkt man erst darüber nach, wenn es einen betrifft“, ist sich Thorsten Schwab bewusst. „Umso wichtiger ist für uns als Hospizverein die Öffentlichkeitsarbeit. Wir müssen darüber reden!“, stimmt Vereinsvorsitzender Heribert Zeller zu. Als essentiellen Aspekt seiner Arbeit sieht er es an, die Thematik aus der Tabuzone herauszuholen, damit eine frühzeitige Auseinandersetzung mit dem Thema möglich ist.

Zeller spricht lieber von „Lebensbegleitung“ als von „Sterbebegleitung“. Sie bildet den Schwerpunkt der Arbeit der knapp 50 ehrenamtlich ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Daneben gilt es auch, Betroffene und Angehörige zum Thema Patientenverfügungen und -vollmachten zu beraten und die Angehörigen vor und nach dem Tod zu begleiten. Da der Verein auf ehrenamtliches Engagement und finanzielle Unterstützung angewiesen ist, ist darüber hinaus die Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit unerlässlicher Bestandteil des Tätigkeitsfeldes.

Finanziert wird die Arbeit zum einen durch die festen Beiträge der Vereinsmitglieder sowie durch die Förderung aus Bundesmitteln über die Krankenkassen. Darüber hinausgehende Spenden sind von großer Bedeutung für die Realisierung zusätzlicher Unterstützungsangebote für Angehörige.  Nicht zuletzt durch die Pandemie wurden die Aufgaben größer und die Finanzierung unsicherer. Dem Verein ist wichtig, für alle gleichermaßen da zu sein, unabhängig vom jeweiligen Geldbeutel. „Die Finanzierung unserer Arbeit ist gegeben. Was uns aber fehlt, ist ein fester Sockel, um zukunftssicher planen zu können“, weiß die Koordinatorin des Vereins, Gudrun Weigand. Geringere Teilnehmerzahlen bei gleichzeitig größerem Aufwand durch Corona fänden etwa keine Berücksichtigung im Finanzierungsmodell.

Die Nachfrage Unterstützungssuchender steigt. Mehrere wichtige Zukunftsprojekte stehen in den Startlöchern, wie etwa die verstärkte Kontaktaufnahme mit jungen Menschen in den Schulen des Landkreises oder der Austausch mit der Ärzteschaft. „Wir freuen uns über jedes neue Mitglied und natürlich auch über Einzelspenden. Besonders stolz sind wir auf unsere Begleiterkurse. Diese sind kostenlos, frei von Verpflichtungen und dabei von hoher Qualität und für die Teilnehmenden immer eine große Bereicherung und mit viel Freude verbunden. Für eine Anmeldung kann ich nur werben!“, so Zeller.